Henry Jacobi – Tausend Schutzengel in Matterley Basin
Zur zweiten Runde der Motocross Weltmeisterschaft ging es für Henry
Jacobi in den Süden des Vereinigten Königreiches, nach Winchester.
Der 2240 Meter lange Hartboden - Track von Matterley Basin ist für den
Thüringer jedes Jahr ein Highlight im Rennkalender. "Ich bin wirklich
gerne beim englischen Grand Prix. Die Strecke ist eine der schönsten
der Welt!"
Die ersten Trainingsrunden ging der 24-Jährige ruhig an. Strecke kennenlernen und letzte Bike-Einstellung vornehmen war die Devise, bevor
es direkt ins entscheidende Zeittraining ging. "Ich bin ganz zufrieden mit
dem Qualifying. Die Zeiten gingen immer hin und her, es war echt spannend. Am Ende konnte ich meine Zeit nochmal verbessern, so dass ich
auf Platz 13 gelandet bin – das ist eine gute Ausgangsposition am
Startgatter."
Das erste Rennen war für den Honda Piloten leider schnell vorbei und
sorgte bei allen Beteiligten für einen riesigen Schreckensmoment. Henry
startete gut und manövrierte sich geschickt durch die ersten Kurven, um
sich auf Platz sechs einzureihen. "Tja, was ist passiert? Ich bin vor dem
Sprung von den Fußrasten gerutscht und dann quasi ohne Motorrad
rüber. Die Landung war sehr unsanft. Im ersten Moment habe ich keine
Luft mehr bekommen und dachte, ich hätte mir alle Knochen gebrochen.
Mein Schutzengel hat auf jeden Fall ganze Arbeit geleistet." Das JM
Honda Racing Team mobilisierte jetzt alle Kräfte. "Da ich den nächsten
Lauf unbedingt fahren wollte, haben wir alles probiert. Physio, Tapen,
Creme – alles was ging."
Auch der zweite Start gelang dem Förderpiloten des ADAC Hessen
Thüringen. Er mischte schnell wieder in den Top Ten mit und pendelte
sich im Mittelfeld ein. "Da ich unbedingt Punkte einfahren wollte, bin ich
auf Sicherheit gefahren. Mein Fahrstil war dadurch defensiver als der
der anderen, deshalb wurde ich natürlich noch ein paar Plätze nach hin-
ten gereicht. Am Ende habe ich Rang 14 und sieben Meisterschaftspunkte eingefahren."
"Das war wirklich kein einfaches Wochenende, aber ich bin stolz auf
mich, dass ich beim zweiten Lauf gestartet bin. Die Schmerzen nach
dem Sturz waren schon ganz schön heftig. Aufgeben ist halt nicht mein
Stil. Die nächste Woche werde ich alles tun, um in Maggiora wieder fit
zu sein."