Das Int. Dutch Supercross in Zuidbroek läutete fast schon traditionell die
Supercross-Saison ein und dank Justin Starling gewann das Team Castrol
Power1 Suzuki Moto-Base bereits zum vierten Mal den Königstitel von
Zuidbroek.
Das der US-Boy das nötige Talent zum Siegen hat ist bekannt, doch bisher
bekam er die fehlenden Puzzle-Teile nur selten zusammen. Anders am vergangenen Wochenende in den Niederlanden. Nach sehr guten Trainingszeten und Siegen in den Vorläufen und Halbfinals deutete sich schon an, dass
Starling um den Sieg mitfährt: "Ich fühlte mich das ganze Wochenende super
und das Bike passte perfekt", schwärmt Justin.
Mit zwei zweiten Plätzen in den Finals an beiden Abenden gewann der
Suzuki-Pilot gar den Königstitel, dem zweiten in Folge für das Team Castrol
Power1 Suzuki Moto-Base: "Wir haben den Kampf verloren, aber den Krieg
gewonnen. Es gibt keine bessere Voraussetzungen als als König von Zuidbroek nach Stuttgart zu fahren. Ich bin sehr happy mit meiner und der Teamperformance!"
Der Vorjahressieger Nick Schmidt konnte hingegen nicht an seine alte Form
anknüpfen und verpasste an beiden Abenden den Sprung ins Finale: "Es
klappt nicht immer alles so wie man sich das vorstellt, aber wir müssen das
akzeptieren und daraus lernen", sagt Nick, der zumindest gegen Ende der
Rennen zulegen und sich steigern konnte.
Sein Debüt im Team gab der 22-Jährige US-Pilot Cheyenne Harmon. Der
Texaner ging wie Starling in der SX1-Klasse an den Start und musste sich zunächst an die neuen Gegebenheiten gewöhnen: "Alles war neu für mich und
es war auch das erste Rennen nach meiner Verletzung im Juni. Wir haben
aber jeden Tag Fortschritte gemacht und ich fühlte mich bei jeder Session
wohler." Etwas zu kämpfen hatte Cheyenne mit der engen Strecke und mäßigen Starts, so dass er es leider nicht bis ins Finale schaffte.
Vielversprechend war hingegen das Debüt von Landsmann Kevin Moranz in
der SX2. Auf der RM-Z250 fuhr der in Deutschland noch unbekannte Amerikaner am Samstag in der Qualifikation nicht nur die schnellste Rundenzeit,
sondern wenig später auch auf den zweiten Rang im Finale: "Mein erstes Rennen in Europa und ich hatte nur fünf Tage auf dem Motorrad - Ich bin sehr
happy mit dem Samstag, aber wir wollen natürlich den Sieg!"
Am Sonntag war Kevin ebenfalls schnell auf dem engen Kurs unterwegs,
machte im entscheidenen Finale allerdings ein paar Fehler und musste sich
mit dem zehnten Rang zufrieden geben: "Es waren meine Fehler, aber ich
habe daraus gelernt und bin schon heiß auf Stuttgart", resümiert Moranz.
Nicht gut zurecht kam hingegen Diogo Graca in der SX2. Der sympathische
Portugiese hatte am Samstag einen Tag zum Vergessen, konnte sich aber
am zweiten Abend erheblich steigern. Durch den dritten Rang im Halbfinale
qualifizierte sich Diogo für das finale Rennen des Wochenendes, kam nach
Fehlern allerdings nicht über den zwölften Rang hinaus: "Ich konnte die letzten zwei Wochen nicht trainieren und machte einige Fehler. Es waren zwei
harte Tage für mich, denn ich weiß, dass mehr geht. Für Stuttgart heißt es
sich zu verbessern und konzentrierter zu agieren."
Team-Chef Michael Peters zu Zuidbroek: "Mit dem vierten Königstitel sind
wir natürlich sehr zufrieden. Justin ist schlau gefahren und hat besonders in
den Finals Druck gemacht. Er hätte das Finale am Sonntag zwar gewinnen
können, wollte aber wohl den Titel sichern. Ebenfalls super gefahren ist Kevin
Moranz, auch wenn ihm am zweiten Tag ein paar Fehler die gute Gesamtwertung gekostet haben. Ich bin gespannt wie er sich in Stuttgart macht und
glaube, dass er in der SX2 vorn dabei sein kann."
Fotos: "Bart Amsing |