Mit neun Punkten Rückstand auf den SX2-Tabellenführer reiste Kevin
Moranz nach Dortmund und verpasste am Ende trotz einer schweren Erkältung den Titelgewinn für das Team Castrol Power1 Suzuki Moto-Base nur
knapp.
Bereits in der Woche vor der 37. Auflage des ADAC Supercross Dortmund
hatte Kevin gesundheitliche Probleme und wurde auch zu den Rennen nicht
fit: "Ich war noch nie so krank, habe aber trotzdem alles gegeben", äußerte
sich der US-Boy. Nach Platz sieben im Freitagsfinale wurde es in der Nacht
der Fans am Samstag noch einmal richtig spannend. Kevin lag bereits vor
seinem Kontrahenten um den Cup-Titel, jedoch machte ihm am Ende die
Krankheit zu sehr zu schaffen. Rang fünf im Finale und nur sechs Punkte
Rückstand auf den Seriensieger können sich unter den Umständen sehen
lassen.
Einer der schnellsten Fahrer des Wochenendes war Justin Starling. Auf der
in weiß gekleideten RM-Z450 fuhr er am Freitagabend im Finale vom letzten
Platz bis auf Position fünf vor, doch musste dann zu Boden. Justin übersah
die gelben Flaggen und stürzte folglich schwer. So war das Rennen nicht nur
wegen des Abbruchs gelaufen, denn Justin hatte gequetschte Finger und
starke Schmerzen im unteren Rücken.
"Die Nacht war der Horror," sagte der Amerikaner am Samstagmorgen und
es war nicht klar, ob er fahren könnte. Wenige Stunden später legte Starling
die schnellste Rundenzeit der Qualifikation in der SX1-Klasse hin. Nach dem
Holeshot und rundenlanger Führung im Vorlauf schmiss der Suzuki-Pilot den
Sieg nach einem Fehler allerdings weg und verpasste den Sprung ins Finale: "Ich fühlte mich großartig auf der Strecke, doch bei noch zwei zu fahrenden
Runden machte ich einen dummen Fehler und schmiss den sicheren Sieg
weg."
Auch am dritten und letzten Tag zeigte Justin, dass er seine Suzuki schnell
um den ca. 26-Sekunden-langen Kurs bewegen kann. Als Drittschnellster absolvierte er die Qualifikation und war im Vorlauf schon auf zwei vorgefahren,
bis sein Kopf ihm erneut im Weg stand: "Ich bin nervös geworden und wollte
keine Fehler machen. Genau das passierte aber und ich bremste sogar mein
Bike aus. Für das Finale hat's allerdings noch gereicht." Dort wurde Justin
nach erneuten Fehlern Neunter im starken SX1-Feld.
Eher spontan zum Team dazu stoß Richard Evans. Der Australier sprang
für seinen verletzten Kumpel aus Down Under ein und musste sich zunächst
an die Gegebenheiten gewöhnen: "Es war unglaublich hier und alles sehr
spontan. Es gab viele Hürden für mich zu bewältigen und vieles war neu," resümierte Richard. Doch der Australier steigerte sich von Fahrt zu Fahrt und
stand am dritten Tag sogar im Finale, dass er als guter Achter beendete: "Ich
habe viel gelernt und bin sehr dankbar für die Chance hier zu fahren. Am dritten Tag haben wir alles in den Griff bekommen und ich war im Finale. Danke
an das Team, es hat mega Spaß gemacht!"
Bleibt noch Richard Jackson, der sich in der SX2-Klasse sichtlich steigern
konnte. Zwar verpasste Richard die direkte Qualifikation am Freitag, führte aber im LCQ das Feld an. Nach einem heftigen Sturz war der erste Tag
allerdings gelaufen. Anders agierte der Amerikaner in der Nacht der Fans am
Samstag und beendete den Abend als guter Achter im Finale. Am Sonntag
musste er aufgrund eines Sturz im Finale vorzeitig die Segel streichen.
Team-Chef Michael Peters zu Dortmund: "Sportlich war Dortmund für uns
nicht gut. Der SX2-Titel hätte es noch retten können, aber leider hatte Kevin
Pech mit seiner Krankheit. Er hat aber alles gegeben und das ist mir wichtig.
Die beiden Stürze von Justin waren dumme Fehler, dass muss ein Profi besser regeln. Am Ende war es nicht die Saison, die wir uns vorgestellt haben.
Nächsten Winter wird's besser!"
Fotos: Steve Bauerschmidt
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